Piranhas-Girls „on fire“: Sachsen-Meister in C- und B-Jugend
… dazu Aufstieg in die Regionalliga und doppelte Torjäger-Krone
Markranstädt – Dieser Erfolg im Nachwuchs der Piranhas ist in der Geschichte des Vereins einzigartig. Die C- und B-Jugend des SC Markranstädt – quasi bis auf wenige Spielerinnen ein identisches Team! – machte das Sachsen-Double in der C- und B-Jugend 2021/2022 perfekt. In beiden höchsten Ligen im Freistaat blieb das Team vom Trainer-Trio Jurate Kiskyte, Maja Tucholke und Cornelia Martin im gesamten Saisonverlauf ungeschlagen. In der C-Jugend wurde Vizemeister Görlitzer HC mit einem 35:18-Sieg im Direktduell im Sportcenter Markranstädt auf Distanz gehalten. Dritter wurde das Team vom VfL Meißen, das der SCM mit 43:17 in dessen Halle bezwang. In der höheren Altersklasse der B-Jugend zeigte das Team dann seine Fortschritte.
Als i-Tüpfelchen holte Pia Loona Kastner in beiden Spielklassen die Torjäger-Krone. Sie schaffte 86 Tore in zehn Spielen der C-Jugend, wo es mit Mia Novy (7./63 Tore) und Marlene Tucholke (8./61) – die sogar einen Torschnitt von 10,17 Treffern pro Spiel verbuchte, aber vier Begegnungen weniger absolvierte – weitere Piranhas-Mädels in die Top-Ten der Torjägerliste. In der B-Jugend warf Pia Loona Kastner 64 Tore in sieben Spielen und setzte sich knapp gegen Teamkollegin Marlene Tucholke durch, die auf 58 Treffer kam – allerdings mit einem Spiel weniger.
Am Ende reichte es auch in der höheren Altersklasse der B-Jugend für den Meistertitel. Als einziges ungeschlagenes Team gewannen die Piranhas mit 14:0 Zählern erneut vor Görlitz und dem drittplatzierten HC Leipzig II. „Das Team hat sich geschlossen im Training auf ein besseres Level gebracht und diese Fortschritte im Wettkampf konstant umsetzen können. Dazu kommt, dass viele Sachsen-Auswahlspielerinnen mittlerweile ihre Führungsqualitäten besser für das Team einsetzen“, bilanzierte Trainerin Jurate Kiskyte.
Denn mit den gewachsenen Ansprüchen übersprang das Team noch eine weitere, bedeutende Hürde. Mit der souveränen Qualifikation gleich im ersten Turnier des Mitteldeutschen Handball-Verbandes (MHV) qualifizierte sich das Team direkt für die Regionalliga Nordost 2022/2023. Dann werden sich die Piranhas zusammen mit dem HC Leipzig, BSV Sachsen Zwickau, Thüringer HC, HSV Magdeburg mit den besten Teams aus Nordostdeutschland messen. „Dieser Schritt stellt die nächste individuelle Entwicklungsstufe jeder einzelnen Spielerin dar. Das deutlich höhere Niveau ist nicht nur eine Herausforderung in einer teilweise älteren Altersklasse, sondern auch als Team eine große Aufgabe“, sagte Trainerin Jurate Kiskyte.
Schon beim Cup der Landesmeister Nordost in Berlin hatten die Piranhas-Mädels ihr Potenzial auf Bundesebene angedeutet. Als einziger sächsischer Vertreter verloren die Mädels zwar das Finale gegen den SV Fortuna Neubrandenburg mit 13:17, doch Platz zwei nach der bislang einzigen Saisonniederlage war aller Ehren wert. „Wir hatten auch Spielerinnen aus dem 08er Jahrgang dabei, daher war schon der Einzug ins Finale eine Mega-Leistung bei allein zehn Meister-Teams aus den nordostdeutschen Bundesländern“, sagte Trainerin Kiskyte, während Kollegin Maja Tucholke ergänzte: „Die Finalniederlage war die erste Niederlage in dieser Saison überhaupt, daher muss das Team mit Blick auf die kommende Regionalliga lernen, auch solche Rückschläge wegzustecken.“
In dieser Saison schafften es Marlene Tucholke und Mila Bertkau, zum Sichtungslehrgang des Deutschen Handball-Bundes der 07er Jahrgänge eingeladen zu werden. Beide glänzten zudem in der Sachsen-Auswahl mit Pia Loona Kastner, Torhüterin Lea Heine, Sina Hauck, Mia Novy, Ann-Kathrin Schneider und Luise Bergmann. „Dank der Kreativität der Trainerinnen in der Pandemie, wo die Mädels teilweise nur im Freien mit Regenjacken im Duett trainierten, konnten wir das gute Level in der Athletik und Koordination halten. Dann kam die Ausnahmegenehmigung der Stadt Markranstädt und des Hallenbetreibers MBWV für die Kadersportler zum richtigen Zeitpunkt. So konnten wir gerade noch rechtzeitig mit dem Ball trainieren. Nun ernten wir die Ergebnisse der guten Arbeit“, sagte der sportliche Leiter Frank Kastner und betonte: „Wir hätten jetzt zum Saisonausklang sicherlich noch um den ein oder anderen Titel auf mitteldeutscher Ebene mitspielen können. Doch aufgrund einiger Verletzungsprobleme siegte die Vernunft. Wir müssen unsere Spielerinnen auch schützen. Denn der erfolgreiche Weg des Teams, das teilweise seit der E-Jugend zusammen im Verein spielt, soll noch länger gehen.“
Für den SCM kämpften und siegten: Die Torhüterinnen Lea Heine, Charlott Rudolphi, Vivien Kretzschmar – Spielerinnen: Mila Bertkau, Mara Bley, Lea Sophie Eichler, Sina Hauck, Johanna Koblenz, Mia Novy, Isabel Sieber, Marlene Tucholke, Pia Loona Kastner, Leonora Dervishi, Luise Bergmann, Ann-Kathrin Schneider, Lina Richter