Zielsetzung verfehlt

Gegen den starken Tabellenersten der Sachsen-Liga, und der Zweitvertretung der Zweitbundesligahandballerinen HC Rödertal, konnte die 2. Damenmannschaft des SC Markanstädt auf nur kurzen Linien punkten.
Dabei wollte man sich auswärts von Anfang an als bissigen und abwehrstarken Gegner präsentieren, denn gerade letzteres kristallisierte sich als wunder Punkt in den bisherigen Spielen heraus. Phasenweise gelang es den Piranhas durch gute Absprache und festem Zupacken dieser Anforderung gerecht zu werden. Mit einer defensiven Deckung machte man es den Juniorbienen einige Male schwer, die jedoch vor allem über Kreisanspiele und starken Einzelleistungen im Positionsangriff punkten konnten.
Weniger clever stellte sich dafür die Gastmannschaft im Angriff an. Die offensive Deckung des Gegners machte das Spiel für die Juniorpiranhas unnötiger Weise zur Qual, sodass die meisten Tore der Bienen über schnelle Gegenstöße erzielt wurden. Ganz klare Fehlpässe und eine mangelnde Rückwärtsbewegung gingen auf das Konto der Markranstädterinnen. Auch das Fehlen von Rückraumregisseurin Jurate Kiskyte machte sich mehr als deutlich bemerkbar, die gerade im jungen und erst neu zusammengekommenen Team in verwegenen Situationen immer Verantwortung übernahm.
Selbst berherzte Würfe aus der Distanz trugen in diesem Spiel keine Früchte und konnten den nicht vorhandenen Spielfluss des SC Markranstädt nicht kompensieren.
Trotz anfänglich motivierter Mannschaft schaffte man nur einen Halbzeitstand von 19:4 herauszuspielen.

Nach klarer Auswertung des Cheftrainers Dittmar Pollmer wollte man nun endlich ins Spiel finden, trotz des allsagenden Ergebnisses ließ man bewusst den Kopf nicht hängen: Schadensbegrenzung, Kampfgeist, Zusammenspiel. Immer und immer wieder angetrieben von Trainer und Bank galt es nun um jeden Ball zu kämpfen. Dabei waren es Einzelleistungen von Julia Bachmann und Neuzugang Selina Kahnt, die die letzten Tore der zweiten Halbzeit einbringen sollten. Mit einer merklich besseren Rückwärtsbewegung konnte man zwar die schnellen und hellwachen Rödertalbienen nicht komplett stoppen, aber das Spiel dennoch lustvoller als in der ersten Halbzeit erscheinen lassen. Dafür brachen jedoch Angriff und Abwehr oftmals mehr ein, als gewollt.
Selbst die versucht runtergespielte Endphase nutzten die Handballerinen des HC Rödertal gnadenlos aus, sodass man sich mit 45:10, nach 60 Minuten klar dominiertem Spiel, aus der Halle verabschiedete.
Auch, wenn die Bienen die Favoritenrolle von Anfang an inne hatten, hätten sich die Zweitpiranhas mehr ausmalen können. Spiele wie diese zeigten Cheftrainer Pollmer den derzeitig eingebrochenen Stand der Mannschaft: „In den kommenden Wochen wird ein angezogenes Training, sowie Trainingsspiele auf höher und härterem Niveau die Antwort sein. Wir müssen anscheinend einfachste Dinge in den nächsten Einheiten wiederholen. Ich hoffe nun endlich auf mehr Bereitschaft und Biss, im Training, sowie im Spiel.“

Lisa Girimhanov