Jungs gegen Mädchen: E-Jugend der Piranhas mit zweiten Platz beim 4. Youngstar Cup in Spergau

Spergau – „Jungs gegen Mädchen“ ist derzeit der Klassiker im TV oder auf CD. Diesmal fand das Kräftemessen im Handball statt – mal auf Parkett, mal auf Rasen oder Gummi. Die neu formierte weibliche E-Jugend des SC Markranstädt in den Jahrgängen 2008/2009 hatte vor dem ersten Anpfiff eine Menge Respekt. Standen doch auf der Gegenseite fast nur Jungs als Gegner auf dem Spielfeld. Doch dank unbändigem Kampfgeist, hellwachem Deckungsverhalten und gutem Kombinationsspiel belohnten sich die Piranhas mit einem starken zweiten Platz. Diesen sicherte – fast schon WM-reif – mit einem direkten Freiwurf in allerletzter Sekunde direkt an den Innenpfosten ins Tor Pia Loona Kastner ab. Denn dank des Last-Second-Treffers hieß es 11:11 im letzten Spiel gegen die unbesiegte HSG Wolfen 2000, die komplett aus männlichen Spielern bestand. Neben Platz zwei fürs Team holte Luise Bergmann, die immer wieder von Spielmacherin Pia glänzend in Szene gesetzt wurde, den Pokal der „Besten Spielerin“. Genauso hätte die glänzend haltende Vivien Kretzschmar die Auszeichnung für die beste Torhüterin verdient gehabt.

Das Turnier begann mit einem Nachbarschaftsduell gegen die HSG Rückmarsdorf. Der Respekt gegen die über ein Kopf größeren Jungs war anfangs enorm. Doch mit zunehmender Spieldauer witterten die jungen Mädels ihre Chance und holten auf Rasen einen 7:4-Auftaktsieg. Danach standen mit dem Langenbogener SV erneut großgewachsene Kerle als Kontrahenten gegenüber. Und die Mini-Piranhas gaben auf dem Tartan sprichwörtlich Gummi. Luise musste in der Deckung sogar mit einem völlig frustrierten und prügelnden Jungen in den Infight gehen. Schade, dass weder Schiedsrichter noch der gegnerische Trainer auf solche Unsportlichkeiten reagierten. Am Ende zahlte sich der Teamgedanke aus: ein klarer 15:6-Erfolg war der Lohn. Danach waren sich die Mädels einig: „Warum müssen die Jungs immer gleich rumheulen?“ Selbst die neu ins Team aufgerückten F-Jugend-Spielerinnen konnten in diesem Spiel Torerfolge bejubeln und fanden nach teilweise hart geführten Zweikämpfen ihr Lachen nach dem Abpfiff schnell wieder.

Das folgende Spiel gegen die Spielgemeinschaft TSV Reichertswerben/HBC Wittenberg ging in letzter Sekunde mit 9:10 knapp verloren, dafür gab es gegen Gastgeber SG Spergau einen viel umjubelten 11:10-Sieg. „Die Mädels haben eine Klasseleistung gezeigt. Vor allem haben sie gemerkt, dass der Erfolg nur über eine konsequente Abwehr möglich ist. Dieses Niveau haben die Neuzugänge aus der F-Jugend super angenommen“, bilanzierte Trainer Michael Herda. Auch wenn die Chancenverwertung manchmal noch zu gering war, das Duell Jungs gegen Mädchen haben die weiblichen Piranhas klar gewonnen.

Den starken zweiten Platz erkämpften Pia Loona Kastner, Vivien Kretzschmar, Emily Wipper, Luise Bergmann, Marie Fischer, Svea Teresniak, Julie Funk, Mira Rögner, Lina Glusa, Sarah Geschwender, Hamide Nazari